Zweite Corona-Saison: So wird der Biathlon-Weltcup | FLZ.de

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Veröffentlicht am 02.12.2021 05:12

Zweite Corona-Saison: So wird der Biathlon-Weltcup

Einen normalen Weltcup-Winter wird es für die Biathleten in der anhaltenden Corona-Pandemie wieder nicht geben. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)
Einen normalen Weltcup-Winter wird es für die Biathleten in der anhaltenden Corona-Pandemie wieder nicht geben. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)
Einen normalen Weltcup-Winter wird es für die Biathleten in der anhaltenden Corona-Pandemie wieder nicht geben. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

Wegen Corona weiter strenge Hygieneregeln, auch nicht überall sind wie erhofft die Biathlon-Fans wieder dabei. Dann im Februar 2022 Olympia in Peking, wo die Deutschen die Strecken gar nicht kennen. Dennoch freuen sich die Skijäger auf den Saisonstart im schwedischen Östersund.

Nachdem im Vorjahr coronabedingt wegen Reisereduzierung Stationen in Schweden, Frankreich und Ruhpolding ebenso gestrichen wurden wie der Olympia-Test in Peking, läuft es diese Saison mit neun Weltcup-Stationen, darunter traditionell Anfang Januar Oberhof und Ruhpolding, wieder normal. Neu ist das estnische Otepää. Höhepunkt sind die olympischen Rennen in China vom 5. bis 19. Februar.

Nach dem Rücktritt von Olympiasieger Arnd Peiffer wird es vor allem für die Männer schwer mit Podestplätzen oder Siegen. «Wir müssen kleinere Brötchen backen», sagte der frühere Weltmeister Erik Lesser. Die Ex-Weltmeisterinnen Denise Herrmann und Franziska Preuß haben bei den Frauen die besten Chancen auf Topergebnisse und reisen als Hoffnungsträgerinnen nach Peking. Die Zeiten mit Siegen en masse sind aber längst vorbei - und kommen wohl auch so schnell nicht wieder.

Favoritinnen sind wieder Tiril Eckhoff, die Gesamtweltcupsiegerin der Vorsaison, und Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen. Bei den Männern geht ihr Landsmann Johannes Thingnes Bö auf die Jagd nach seiner vierten großen Kristallkugel in Serie. Mal sehen, ob sein Teamkollege Sturla Holm Lægreid ihm wieder so einen großen Kampf liefert wie zuletzt. Auch die Franzosen dürften wieder vorne mitmischen. Die Spitze wird auch in diesem Winter wieder sehr dicht zusammen sein.

Beim Saisonstart an diesem Samstag im schwedischen Östersund wird mit 3000 Zuschauern pro Tag, am Wochenende mit bis zu 5000, gerechnet. Restriktionen für Fans wie 2G oder 3G gibt es in Schweden nicht für Outdoor-Events, ebenso wenig wie eine Zuschauerlimitierung; die Arena dort fasst etwa 10.000 Menschen. Aber der zweite Weltcup in Hochfilzen muss wegen des Lockdowns in Österreich wieder ohne Fans stattfinden wie auch die Rennen Anfang Januar in Oberhof. In Frankreich bei den letzten Rennen dieses Jahres gilt 3G - was in dem Land auch die Akzeptanz von Antigen-Tests für Zuschauer beinhaltet. Im Januar beim Weltcup in Ruhpolding gilt 2G für die Fans, und die Tickets müssen personalisiert werden, was auch für die derzeit noch gültige 3G-Vorschrift im italienischen Antholz zutrifft. Alles kann sich aber abhängig von der Pandemie-Entwicklung ändern.

Die normalen Hygieneregeln wie Abstand halten, Händewaschen usw. gelten weiter. Bei den Siegerehrungen ist wie im Vorjahr Händeschütteln nicht erlaubt, Pressekonferenzen finden erneut nur getrennt von den Journalisten statt. Masken müssen draußen nicht mehr getragen werden, innen bleiben sie Pflicht. Bei den Streichergebnissen geht es wieder zum Normalmodus auf zwei zurück, statt wie in der ersten Corona-Saison auf vier. «Eines ist ganz klar: Die Teams bzw. Athletinnen und Athleten sind durch ihr Verhalten selbst dafür verantwortlich, wie gut oder schlecht sie durch die Saison kommen», sagte IBU-Sportdirektor Felix Bitterling.

Die IBU geht von einer Impfquote von 80 Prozent aus, ggf. auch mehr. Geimpfte und Genesene haben etwas mehr Freiheiten als Ungeimpfte. Die IBU hat eine Online-Registrierungsplattform, auf der jeder Verband Informationen hinterlegen muss, ob der Sportler geimpft oder ungeimpft ist und mit welchem Impfstoff. Die dazugehörenden Dokumente müssen hochgeladen werden. Ist das nicht der Fall, kommt derjenige am Veranstaltungsort nicht ins Stadion. Zudem gibt es eine Scanning-App der IBU für die Weltcups, wo der jeweilige Status jeden Tag mehr oder weniger gescannt wird. Das betrifft in erster Linie die, die getestet werden müssen. Wenn kein aktueller PCR-Test vorliegt, kommt der Betroffene nicht rein. Ein eigenes Testlabor hat die IBU aufgrund der nun möglichen Impfungen nicht mehr, stellt aber für die Teilnehmer PCR-Testmöglichkeiten in Kooperation mit den Ausrichtern zur Verfügung.

Nach den Geisterrennen in der Vorsaison beliefen sich die Mehraufwendungen wie Ausgleichszahlungen an die IBU-Event- Ausrichter und für das mobile IBU-PCR-Testlabor auf nahezu fünf Millionen Euro. Grundsätzlich habe der Weltverband seine Unterstützungsplanung für die Veranstalter bis 2026 festgelegt. Aufgrund der verbesserten Marketing- und Fernsehverträge ab 2022 sei in der jetzigen Planung eine «anständige Erhöhung der Unterstützungszahlungen» vorgesehen. Sollten wieder Geisterrennen drohen, werde nach der Saison über einen nachträglichen Zuschuss für die betreffenden Veranstalter entschieden, sagte IBU-Sportdirektor Felix Bitterling.

Die Übertragungen können die Fans in den Hauptprogrammen von ARD und ZDF sehen. Außerdem gibt es Sendungen als Livestream im Internet auf «sportstudio.de» und «sportschau.de». Auch Eurosport nutzt das klassische Fernsehen sowie seine digitalen Plattformen. Der zurückgetretene Olympiasieger Arnd Peiffer ist neu als Experte bei der ARD; er vertritt Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner und wechselt sich mit Kati Wilhelm ab. Sven Fischer und Laura Dahlmeier sind für das ZDF im Einsatz.

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