Paul Wanner und der 1. FC Heidenheim verblüffen die Fußball-Bundesliga. Auch dank der Leihgabe vom FC Bayern München stehen die Schwaben nach zwei Spieltagen an der Tabellenspitze. Die Euphorie auf der Ostalb ist riesig. Trainer Frank Schmidt versucht, sie in gewohnter Manier zu bremsen - auch mit Blick auf den Hype um den jungen Wanner. Geht es nach dem 18-Jährigen selbst, muss sich der Coach da aber gar nicht sorgen.
Natürlich mache es der Neuzugang bisher „richtig gut“, sagte Schmidt nach dem furiosen 4:0 (2:0) gegen den FC Augsburg, zu dem Wanner am Sonntag erneut ein Tor und eine Vorlage beigesteuert hatte. Man sei „mega happy“ mit den Leistungen des Offensivmannes. „Aber“, so Schmidt. „Ich bitte da um Verständnis. Es ist mir zu viel Paul Wanner.“ Für die Serie von fünf Siegen in den ersten fünf Pflichtspielen sei die ganze Mannschaft verantwortlich, meinte der 50-Jährige. Beim FCH zähle immer das Kollektiv. Gebe es dann einen für das „i-Tüpfelchen“, sei es natürlich umso besser.
Wanner ist so einer. Vier Pflichtspiel-Tore hat er für seinen neuen Club nun schon erzielt. Die Heidenheimer reiten die Erfolgswelle - in der Liga, im Pokal und sogar in der Conference League. Wanner ist mittendrin - und bleibt dennoch bescheiden. „Ich habe ein gutes Elternhaus zu Hause, ich bin da gut aufgehoben“, sagte er über die Komplimente, die ihm in Heidenheim von allen Seiten zufliegen.
Er nenne Wanner schon „Paulinho“, verriet Teamkollege Léo Scienza - noch ein Neuzugang, der in Heidenheim einen Topstart hingelegt und gegen Augsburg ein Tor erzielt hat. Der gebürtige Brasilianer spielte mit dem SSV Ulm vergangene Saison noch in der 3. Liga. Nun mischt er mit Wanner und dem bemerkenswert starken FCH die erste Liga auf.
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