Die deutschen Tennis-Herren um Alexander Zverev dürfen beim ATP Cup weiter auf den Einzug ins Halbfinale hoffen.
Nach dem wichtigen Auftakterfolg von Jan-Lennard Struff sorgte Olympiasieger Zverev in Sydney dafür, dass der 2:1-Erfolg gegen die USA im zweiten Gruppenspiel bereits nach den Einzeln feststand.
Zwei Tage nach dem 1:2 zum Auftakt gegen Großbritannien rang Struff zunächst den stark aufschlagenden John Isner mit 7:6 (9:7), 4:6, 7:5 nieder. Danach gewann Zverev 6:4, 6:4 gegen Taylor Fritz und machte dabei in einem hart umkämpften letzten Aufschlagspiel mit dem sechsten Matchball den uneinholbaren 2:0-Zwischenstand perfekt.
Zum Abschluss verloren Kevin Krawietz und Tim Pütz im Doppel 0:6, 3:6 gegen Fritz und Isner und zeigten über weite Strecken eine enttäuschende Leistung. Für Pütz war es nach Armproblemen der erste Einsatz in dem Mannschaftswettbewerb, für ihn war gegen die Briten Zverev eingesprungen - allerdings ohne Erfolg.
Das deutsche Team musste gegen die USA unbedingt den ersten Sieg holen, um noch eine Chance auf den Gruppensieg in der Staffel C zu haben. Nur die Erstplatzierten der vier Gruppen erreichen das Halbfinale. Die Briten leisteten sich anschließend mit dem 1:2 gegen Kanada den erhofften Ausrutscher, so dass alle vier Teams der Gruppe mit einem Sieg und einer Niederlage in den abschließenden Spieltag gehen. Momentan belegt das deutsche Team lediglich Rang drei.
Am Donnerstag (07.30 Uhr/ServusTV und Sky) trifft die deutsche Auswahl von Teamchef Michael Kohlmann auf die Kanadier mit den beiden Top-15-Spielern Felix Auger-Aliassime und Denis Shapovalov. «Das wird nicht einfach. Wir sind aber bereit für die Herausforderung», versprach Zverev.
Der Hamburger zeigte sich trotz der Schwierigkeiten gegen Fritz am Ende insgesamt zufrieden mit seiner Leistung. «Bis zum letzten Spiel war es ein gutes Niveau für mein zweites Match des Jahres. Es war sehr intensiv mit harten Schlägen», sagte der Goldmedaillengewinner von Tokio. «Das Wichtigste ist, dass Team Deutschland gewonnen hat und wir uns die beste Chance gegeben haben, das Halbfinale zu erreichen», fügte der Weltranglisten-Dritte hinzu.
Drei Matchbälle in Folge ließ der 24-Jährige zunächst gegen Fritz aus, ein krachendes Ass durch die Mitte mit dem zweiten Aufschlag bedeutete bei der sechsten Möglichkeit nach knapp anderthalb Stunden schließlich die Entscheidung.
Zuvor hatte Struff 34 Asse des 2,08 Meter großen Routiniers Isner überstanden. Der Warsteiner nutzte seinen dritten Matchball gegen den Aufschlag des 36-Jährigen zum ersten Sieg über Isner. «Es war eine Wahnsinns-Perfmormance von Struffi. Den Sieg hat er sich richtig verdient», lobte Zverev.
Am Sonntag hatte Struff bei der Niederlage gegen die Briten eine schwache Leistung gezeigt und wollte dies unbedingt wiedergutmachen. «Das war schon richtig schlecht. Das war bitter für mich, bitter fürs Team. Ich wollte die Leistung nicht auf mir sitzen lassen», sagte die deutsche Nummer zwei.
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