Standfeste Volksbanken widerstehen Konjunkturkrise und Baywa | FLZ.de

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Veröffentlicht am 17.03.2025 14:17

Standfeste Volksbanken widerstehen Konjunkturkrise und Baywa

Der Genossenschaftsverband ist die Dachorganisation der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken. Die 180 Institute haben die mehrjährige Wirtschaftskrise bislang gut überstanden. (Foto: picture alliance / dpa)
Der Genossenschaftsverband ist die Dachorganisation der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken. Die 180 Institute haben die mehrjährige Wirtschaftskrise bislang gut überstanden. (Foto: picture alliance / dpa)
Der Genossenschaftsverband ist die Dachorganisation der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken. Die 180 Institute haben die mehrjährige Wirtschaftskrise bislang gut überstanden. (Foto: picture alliance / dpa)

Die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken haben sowohl die anhaltende Wirtschaftskrise als auch die Finanzprobleme der Baywa bislang ohne größere Schäden überstanden. Der addierte Jahresüberschuss der 180 genossenschaftlichen Banken im Freistaat sank 2024 wegen erhöhter Wertberichtigungen um gut sechs Prozent von 486 auf 454 Millionen Euro. Doch sowohl das Kreditgeschäft als auch die von den Kunden angelegten Gelder legten zu, wie der Genossenschaftsverband Bayern berichtete. 

„Wir spüren die aktuellen Rahmenbedingungen, aber wir können auf ein erfolgreiches und zufriedenstellendes Jahr zurückblicken“, sagte GVB-Präsident Stefan Müller. 

Trotz Investitionszurückhaltung mehr Kredite vergeben

Mit den „aktuellen Rahmenbedingungen“ ist die schlechte Wirtschaftslage gemeint. Auch die Volks- und Raiffeisenbanken spüren nach Worten Müllers und seines Vizes Alexander Leißl, dass die bayerischen Unternehmen sich derzeit mit Neuinvestitionen zurückhalten. Da Investitionen üblicherweise mit Krediten finanziert werden, hat das auch Auswirkungen auf Banken. 

Stabiler Mittelstand

Dennoch stieg die Summe der von den Genossenschaftsbanken ausgereichten Kredite im Vergleich zu 2023 um 2,7 Prozent auf 142 Milliarden Euro. „Das ist aus unserer Sicht ein Beleg dafür, dass der Mittelstand in Deutschland nach wie vor stabil ist“, sagte Müller. Das bezieht sich darauf, dass die Firmenkunden der Volks- und Raiffeisenbanken in der Regel kleine und mittlere Unternehmen sind, die von der Krise weniger hart getroffen sind als große Industriebetriebe. 

Risikovorsorge stark gestiegen

Allerdings mussten die Volks- und Raiffeisenbanken ihre Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite um knapp 90 Millionen auf 370 Millionen Euro kräftig erhöhen, ein Grund des Gewinnrückgangs. Das war zum Teil auf die Schieflage der Baywa zurückzuführen. Die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken sind über ihre Beteiligungsgesellschaft BRB größter Aktionär des Münchner Mischkonzerns. Etliche Institute hatten demnach der Baywa Darlehen gewährt, die wertberichtigt werden mussten. Genaue Zahlen nannten Müller und Leißl nicht. Der auf die Baywa zurückzuführende Anteil der Wertberichtigungen sei „relativ gering“, sagte Leißl. 

Für das laufende Jahr rechnen die Volks- und Raiffeisenbanken mit einem etwas niedrigeren Gewinn. Bedingt ist das weder durch die Krise noch durch die Baywa, sondern durch höhere Gehälter für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Das Ergebnis wird sich leicht verschlechtern“, sagte Leißl.

© dpa-infocom, dpa:250317-930-406221/1


Von dpa
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