Sanft wird's sauber: So pflegen Sie Holzmöbel richtig | FLZ.de

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Veröffentlicht am 29.12.2023 04:16

Sanft wird's sauber: So pflegen Sie Holzmöbel richtig

Nach der Reinigung kann man Holzmöbel auch mit einer Politur behandeln, damit sie lange schön bleiben. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Nach der Reinigung kann man Holzmöbel auch mit einer Politur behandeln, damit sie lange schön bleiben. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Nach der Reinigung kann man Holzmöbel auch mit einer Politur behandeln, damit sie lange schön bleiben. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Normalerweise reicht ein Staubwedel oder ein weiches Tuch aus, um Holzmöbel regelmäßig zu reinigen. Aber wenn mehr als nur Staub auf den Möbeln zu sehen ist, zum Beispiel Wasserränder, Farbflecken oder Filzstiftspuren, müssen andere Mittel zum Einsatz kommen. Dann sollte man vorher genau darauf achten, woraus die Oberfläche des Möbels besteht.

Grundsätzlich gilt: Alle Möbel müssen im Alltag vorsichtig behandelt werden, damit sie lange schön bleiben, gerade Holzmöbel. „Es sollten keine scharfkantigen, heißen oder feuchten Gegenstände auf die Holzoberflächen gestellt werden. Falls Flüssigkeiten verschüttet werden, müssen sie rasch entfernt werden, bevor die Feuchtigkeit ins Holz einziehen kann und es aufquillt“, sagt Christine Scharrenbroch vom Verband der Deutschen Möbelindustrie in Bad Honnef.

Womit abwischen?

Wichtig ist, beim Reinigen den richtigen Lappen auszuwählen. „Er sollte aus einem weichen Material bestehen und frisch gewaschen sein“, betont Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel in Frankfurt am Main. Selbst winzig kleine Sandkörner im Lappen können einer empfindlichen Oberfläche gefährlich werden. Sie scheuern sie auf, so dass sich der Schmutz anschließend umso hartnäckiger darauf festsetzt. Auch Mikrofasertücher haben eine raue Oberfläche und sollten nicht zur Möbelpflege genutzt werden. Ebenfalls tabu: Spülschwämme mit kratziger Oberfläche.

Braucht man zum Reinigen einen feuchten Putzlappen, sollte dieser nicht Wasser durchtränkt sein, so dass er nach dem Abwischen nur einen nebelfeuchten Film auf dem Möbelstück hinterlässt.

Apropos Wasser: Das reicht in den meisten Fällen, um Verschmutzungen von den Möbeln zu entfernen. „Einzelne stärker verschmutzte Bereiche können auch mit einer Neutralseife gereinigt werden“, so Christine Scharrenbroch.

Bei Möbeln mit Kunststoffoberflächen genügt das in der Regel. Massivholzmöbel können nach der Reinigung noch mit einer Politur nachbehandelt werden. Ohnehin sei ratsam, Massivholzmöbel mindestens einmal pro Jahr mit einer Möbelpolitur, einer speziellen Pflegemilch oder einem Möbel-Pflegeöl aufzuarbeiten, sagt Scharrenbroch. Viele Möbelhersteller geben eine Empfehlung für einen Oberflächenschutz, die man zurate ziehen kann. Und: „Beim Kauf von Möbelpolituren sollten Verbraucher darauf achten, dass sie passende Produkte für helles oder dunkles Holz auswählen“, so Bernd Glassl.

Problem-Schmutz

Bei den schon erwähnten Härtefälle wie Spuren von Filzstiften, Wachsmalstiften oder wasserfesten Stiften auf lackierten Möbeln helfen oft nur etwas kräftigere Mittel. Bernd Glassl rät, es erst einmal mit unverdünntem Allzweckreiniger zu probieren. Reicht das noch nicht, helfe ein Spezialfleckentferner oder auch ein Reiniger mit hohem Gehalt an Orangenöl: „Aber vorher unbedingt auf der Verpackung nachschauen, ob der Reiniger für die jeweilige Oberfläche geeignet ist!“

Das gilt auch für andere Produkte aus Drogerie oder Baumarkt, die spezifischen Flecken wie Tinte, Kugelschreiber, Öl oder Wachs zu Leibe rücken. Vor dem Gebrauch sollte man unbedingt prüfen, ob die Oberfläche diese Reiniger aushält.

Schönheitsfehler beheben

Im Alltag kann man bisweilen trotz guter Pflege kleine Spuren nicht vermeiden. Auch dafür gibt es Hilfe: „Kratzer oder kleine Dellen auf Massivholzmöbeln lassen sich relativ leicht mit natürlichen Wachsstiften im gleichen Farbton ausgleichen“, sagt Christine Scharrenbroch. „Das versiegelt die Unebenheiten im Holz komplett, so dass die Oberfläche wieder plan und geschützt ist.“

Profi-Tipp: Wegbügeln

Handwerklich Begabte oder Mutige können probieren, sich den wasseranziehenden Effekt von Holz zunutze zu machen. Und zwar mittels eines feuchten Baumwolllappens und eines niedertemperierten Bügeleisens, so die Expertin: „Das Massivholz nimmt das Wasser vom Baumwolltuch an der Oberfläche auf und die eingedrückten Holzfasern richten sich auf. Mit dem Bügeleisen wird dann das Oberflächenwasser umgehend wieder verdampft. Dabei wird zwischen dem Bügeleisen und dem Holz der feuchte Lappen platziert, das Bügeleisen wird also nicht direkt auf dem Holz angewendet. Zurück bleiben die aufgestellten Fasern, und die Druckstelle verschwindet.“

Im Anschluss sollte die Oberfläche wieder ausreichend geschützt werden, damit auch die ursprüngliche Farbe zurückkehrt. Je nach Oberflächenbeschichtung, wie zum Beispiel aus Natur-Öl oder Wasserlack, sollte anschließend mit demselben Material nachgearbeitet werden, damit ein dauerhafter Schutz für das Massivholzmöbel gewährleistet wird. Oftmals lassen sich so auch einzelne verblichene Stellen wieder aufarbeiten.

Andere Oberflächen

Möbel mit Kunststoffoberflächen wie Lacklaminat oder einer Melaminharzbeschichtung werden häufig in der Küche oder im Badezimmer verwendet, da sie besonders resistent gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit sind. „Sie können mit einem feuchten Baumwolltuch sowie optional mit etwas haushaltsüblichem Reinigungsmittel wie Spülmittel abgewischt werden“, sagt Christine Scharrenbroch. Nicht zum Einsatz kommen dürfen hier Scheuermittel, denn diese enthalten kleine Schleifpartikel, die die Möbeloberfläche angreifen.

Die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche rät, bei der Pflege von Einbauküchen immer die Produktinformationen der Hersteller zu beachten. Grundsätzlich sei auch hier die Oberfläche der Möbel entscheidend dafür, welches Reinigungs- und Pflegemittel eingesetzt werden sollte.

„Ehe man mit Reinigungsmitteln an die Möbel herangeht, sollte man sicherheitshalber an einer unauffälligen Stelle prüfen, ob der Reiniger die Oberfläche angreift oder ausbleicht“, rät Bernd Glassl.

© dpa-infocom, dpa:231227-99-417730/3


Von dpa
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