Die Polizei hat die Falschinformationen über den Täter nach dem Anschlag von München gerechtfertigt. In der „Chaosphase“ würden viele Informationen „virulent“ rumgehen, sagte der Vizepräsident des Polizeipräsidiums München, Christian Huber. „Es dauert eine gewisse Zeit, bis man ein Bild bekommt.“ Dafür müsse man zunächst Daten zusammenführen.
Es sei menschlich nachvollziehbar: Der Täter sei in einem System zu Ladendiebstählen registriert gewesen - aber eben als Zeuge von Ladendiebstählen, nicht als Beschuldigter, sagte Huber. Da sei schnell eine Botschaft draußen, die vielleicht nicht so stimmig sei. Die Information komme aus „Polizeibeständen“, aber wer wie mit wem kommuniziert habe, sei für ihn nicht nachvollziehbar, so Huber.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte berichtet, dass der Mann nach neuesten Erkenntnissen und entgegen erster Informationen nicht wegen Ladendiebstählen auffällig geworden war. Der junge Mann habe als Ladendetektiv für zwei Sicherheitsfirmen gearbeitet, und sei in mehreren Ladendiebstahlprozessen aufgetreten - nicht als Tatverdächtiger, sondern als Zeuge.
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