Lisa Paus will als Bundesfamilienministerin auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. „Frauen werden umgebracht, weil sie Frauen sind und zu einem Ding, einer Sache degradiert werden. Noch immer glauben viel zu viele Männer, dass Frauen ihnen gehören“, sagte die Grünen-Politikerin im Interview mit dem Magazin „Bunte“.
Oft werden Eifersucht, Liebe und Aggression gegen die Frauen als Motive genannt. „Gewalt hat nichts mit Liebe zu tun, sondern mit Macht“, entgegnete Paus. Femizide seien ein ernsthaftes Problem. Nahezu jeden dritten Tag werde eine Frau von einem Mann umgebracht.
Der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen sei überfällig. „Bis in die Neunzigerjahre war Vergewaltigung in der Ehe straffrei, Friedrich Merz hat damals im Bundestag noch gegen die überfällige Reform gestimmt“, so die Familienministerin.
Heute gebe es zwar mehr Sensibilität für das Thema, aber noch zu wenig Hilfe. Die Zahl der Frauenhäuser und Beratungsstellen wolle Paus mit den Ländern ausbauen, denn immer noch gebe es viel zu wenig Plätze für die Betroffenen. „Es kann doch nicht sein, dass in einem reichen Land wie Deutschland Frauen abgewiesen werden“, bestärkte Paus ihr Vorhaben.
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