Nach diesem Dämpfer ließen sich die Fußballer des 1. FC Nürnberg erstmals baff auf den Rasen fallen. Ausgerechnet beim Zweitliga-Schlusslicht Jahn Regensburg hat es für die zuletzt so formstarken Franken eine 1:2 (1:0)-Niederlage gesetzt. Anstatt bis auf zwei Punkte an den Relegationsrang heranzurücken, muss sich der „Club“ zunächst wieder sammeln. Ist der Aufstieg noch drin? „Ich glaube, dass wir nach dem Spiel das Thema erst mal abhaken“, sagte Offensivspieler Julian Justvan deutlich.
Dabei waren die Gäste durch Janis Antiste in Führung gegangen (11. Minute). Dann aber ließen sie sich überrumpeln: Ein Eigentor von Florian Flick (47.) und ein Treffer von Jahn-Stürmer Noah Ganaus (55.) drehten die Partie.
„Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen“, resümierte Nürnberg-Coach Miroslav Klose und vermutete, dass all das Gerede über den Aufstieg psychologisch schwierig gewesen sei für seine Spieler. „Der Kopf hat heute unsere Beine gestört.“
Der Ex-Profi sagte, dass er nie vom Aufstieg gesprochen habe und sich nun auf das anstehende Match gegen den Hamburger SV freue. „Wir haben wieder etwas gut zu machen. Jetzt kommen für uns nur Endspiele.“ Demzufolge schielt Klose in der Tabelle vielleicht doch auch ein wenig nach oben.
Über „Endspiele“ sprach auch Jahn-Coach Andreas Patz und war sehr erleichtert, das erste gleich mal gewonnen zu haben. „Wir haben die letzten Wochen oft auf die Fresse bekommen“, schilderte er. „Deswegen freut es mich ungemein, dass wir uns für den Aufwand, den wir betreiben, belohnt haben.“ Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf den Abstiegsrelegationsrang. „Es ist noch alles möglich“, meinte Mittelfeldspieler Anssi Suhonen.
Im Hinspiel in Nürnberg hatten die Zuschauer noch ein 8:3-Spektakel erlebt - diesmal ließ sich die Jahn-Elf nicht derart düpieren. Zwar gelang dem FCN die Führung durch Winter-Neuzugang Antiste; auf dem Franzosen lagen die Nürnberger Offensivhoffnungen, weil Toptorjäger Stefanos Tzimas mit muskulären Problemen ausfiel. Doch ansonsten kamen die Gäste im ersten Durchgang trotz spielerischer Überlegenheit kaum zu Torchancen.
Und nach dem Seitenwechsel folgte der Doppelschock für Nürnberg: Zunächst lenkte Flick eine Hereingabe von Ganaus ins eigene Tor. Und wenige Minuten danach war der Regensburger selbst mit einem wuchtigen Kopfball erfolgreich. „Der Glaube ist bei uns immer da“, sagte der Matchwinner.
Das große Aufbäumen der zuletzt so formstarken Nürnberger blieb aus. Nur in einer Aktion in der 65. Minute wurde es sehr gefährlich, doch sowohl Lukas Schleimer als auch Antiste wurden bei ihren Abschlüssen geblockt.
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