Die ehemalige Bundestrainerin Silvia Neid und Ex-Bundestrainer Horst Hrubesch haben Alexander Popp vor deren Verabschiedung aus der Fußball-Nationalmannschaft als große Persönlichkeit gewürdigt. „Sie ist für mich ein klar gestrickter Typ, geht immer voran, übernimmt Verantwortung und ist dabei immer glaubwürdig. Sie verstellt sich nie“, sagte der 73-jährige Hrubesch dem „Kicker“. „Das bedeutet: Am Ende kommt immer Poppi dabei raus – das ist überragend!“
Sie habe immer für den Zusammenhalt gesorgt, habe auch nie im Mittelpunkt stehen wollten, betonte Neid, ebenfalls im „Kicker“. „Klar ist auch: Im Laufe der Zeit bleibt das ja nicht aus, wenn man so gut spielt und viele entscheidende Tore macht. Dann ist es logisch, dass man mehr in den Fokus rückt“, sagte die 60-Jährige weiter. „Alex ist und war auch eine sehr gute Spielführerin, weil sie eben auf dem Platz das gezeigt hat, was man als Mannschaft braucht, und sie hat das vorgelebt. Alex war nie abgehoben oder hielt sich für etwas Besondere.“
Popp hatte mit Neid als Bundestrainerin unter anderem Olympia-Gold 2016 in Rio gewonnen, in diesem Sommer holte die Wolfsburger Stürmerin unter Hrubesch noch einmal Bronze bei den Olympischen Spielen in Paris. Die langjährige DFB-Kapitänin bestreitet am Abend (18.20 Uhr/ZDF) in Duisburg ihr 145. und letztes Länderspiel gegen Australien. Sie hatte vor einem Monat ihren Rücktritt aus dem Nationalteam verkündet.
Ihre ehemalige DFB-Mitspielerin Dzsenifer Maroszan (32) bezeichnete, ebenfalls im „Kicker“, Popps Rücktritt als einen sehr großen Verlust für die Nationalmannschaft. „Aber ich kann sie auch verstehen, dass sie nicht mehr in der Nationalelf spielen möchte“, sagte sie. „Trotzdem ist es schade: Sie ist wirklich ein Geschenk für jede Mannschaft.“ Lena Goeßling, mit der Popp im DFB-Team und beim VfL Wolfsburg spielte, meinte: „Poppi ist ein Mensch, der nie ein Blatt vor den Mund nimmt. Sie sagt immer, was sie denkt.“
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