Gemüse stirbt ab: Wasser in Feuchtwangen mit Glyphosat vergiftet | FLZ.de

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Veröffentlicht am 22.07.2023 10:18

Gemüse stirbt ab: Wasser in Feuchtwangen mit Glyphosat vergiftet

Anstatt Leben zu spenden, hat das Gießwasser in dem Gemeinschaftsgarten viele Pflanzen abgetötet. Der Grund: Glyphosat in der Regentonne.  (Symbolbild: Hendrik Schmidt/dpa)
Anstatt Leben zu spenden, hat das Gießwasser in dem Gemeinschaftsgarten viele Pflanzen abgetötet. Der Grund: Glyphosat in der Regentonne. (Symbolbild: Hendrik Schmidt/dpa)
Anstatt Leben zu spenden, hat das Gießwasser in dem Gemeinschaftsgarten viele Pflanzen abgetötet. Der Grund: Glyphosat in der Regentonne. (Symbolbild: Hendrik Schmidt/dpa)

Plötzlich stirbt das ganze Gemüsebeet: Das Wasser des Gemeinschaftsgarten eines Mehrfamilienhauses in der Konradstraße wurde mit Glyphosat vergiftet, wie die Polizei berichtet. Im Frühjahr war das Gift bei kaputten Bäumen in Dinkelsbühl entdeckt worden.

Bereits am 27. Juni hatte ein Bewohner des Hauses die Regentonnen im Gemeinschaftsgarten mit Trinkwasser aufgefüllt. Dabei hatte er bemerkt, dass das Restwasser, das sich noch in den Tonnen befand, schäumt. Dem Bericht der Beamten zufolge hat er sich darüber erst keine weiteren Gedanken gemacht und die ganzen Pflanzen im Garten gegossen.

In den folgenden Tagen fingen allerdings die Pflanzen im Garten an einzugehen und abzusterben. Unter ihnen befanden sich Tomaten- und Gurkenstöcke, Zucchini, Salatköpfe, sowie verschiedene Blütenpflanzen und Stauden. Den Schaden schätzt die Polizei auf über 500 Euro. Pflanzen, die mit normalem Trinkwasser gegossen wurden, waren nicht betroffen.

Der Mann holte sich Rat beim Vorstand eines Obst- und Gartenbauvereines. Dieser riet ihm, die Früchte der Pflanzen nicht zu verzehren, da das Wasser in den Regentonnen vermutlich vergiftet wurde. Daraufhin begab sich der Hausbewohner zur Polizeiinspektion Feuchtwangen und erstattete Anzeige. Proben der abgestorbenen Pflanzen wurden sichergestellt und an das Wasserwirtschaftsamt Ansbach zur Überprüfung gesandt.

Bei einem Schnelltest konnten Reste von Glyphosat festgestellt werden. Glyphosat ist dem Bund Naturschutz zufolge das meistverkaufte Unkrautvernichtungsmittel der Welt und ein „Totalherbizid”. Es tötet jede Pflanze, die nicht gentechnisch so verändert wurde, dass sie den Herbizideinsatz überlebt. Die Ermittlungen und die Untersuchungen der Proben laufen der Polizei zufolge noch.

Die Polizei bittet Zeugen des Vorfalls, sich bei der Inspektion in Feuchtwangen, Telefonnummer 09852/67150, zu melden.


Jonas Volland
Jonas Volland
Jahrgang 2001, fing direkt nach seinem Abitur bei der FLZ an, ist im Anschluss an sein Volontariat seit dem Jahreswechsel 2023 Redakteur in der Ansbacher Lokalredaktion. Fasziniert von bunten Geschichten und aufwendigeren Recherchen.
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