Eintracht Frankfurts Trainer Dino Toppmöller hat seine in der Öffentlichkeit kritisierten Aussagen nach den Krawallen im Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart noch einmal erläutert.
„Dass du als Fan nicht in der Kurve stehst und die Mannschaft so supportest wie normal, ist doch völlig selbstverständlich. Natürlich haben wir mehr Energie, wenn die Zuschauer uns unterstützen“, sagte Toppmöller am Mittwoch. An die über 200 Verletzten nach den schweren Ausschreitungen richtete er beste Genesungswünsche aus. „Ich hoffe, dass jeder wieder schnell gesund wird“, sagte Toppmöller.
Der 43 Jahre alte Trainer hatte am Samstag auf Nachfrage angemerkt, dass die Fans sonst immer eine große Hilfe seien. Am Mittwoch äußerte sich Toppmöller kaum zu dem Thema. „Ich beschäftige mich mit den Dingen, die ich selbst in der Hand habe“, sagte er, später auch: „Grundsätzlich bin ich immer ein Freund davon, dass wir bei uns anfangen.“
Für seine Aussage war der Trainer von Jens Mohrherr, dem Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, kritisiert worden. „Man muss gerade den Ultras mehr vermitteln, dass Support das eine ist - das allgemeine Verhalten aber ebenso zur Visitenkarte des Clubs gehört. Und auch Herr Toppmöller sollte begreifen, dass es Wichtigeres gibt, als zu beklagen, dass keine Stimmung im Stadion war“, sagte Mohrherr der „Bild“.
Eintracht-Vorstand Philipp Reschke reagiert weniger diplomatisch als Toppmöller selbst. „Die wiederholten Vorhaltungen und Forderungen der Polizeigewerkschaften bedienen medienwirksam Klischees und sind aktuell überhaupt nicht hilfreich. Die Maßregelung gegenüber unserem Cheftrainer über eine Bemerkung unmittelbar nach dem Spiel ist völlig unangebracht“, sagte Reschke.
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