Bayerns Digitalminister Fabian Mehring will seine Partei, die Freien Wähler, links von der CSU positionieren. Um sich mittelfristig als zweite Volkspartei in Bayern zu etablieren, müsse man zusätzliche Wählerschichten erschließen. „Das klappt, wenn wir progressiv sind und es uns gelingt, so etwas wie die modernen Konservativen neben einer verstaubten Merz-Union zu werden“, sagte Mehring der „Augsburger Allgemeinen“. „Das größte Wachstumspotenzial für uns sehe ich dabei rechts der Mitte und links der CSU - quasi als bayerische CDU mit einem starken liberalen Flügel.“
Laut Mehring, der auch FW-Bezirksvorsitzender in Schwaben ist, soll aber Parteichef Hubert Aiwanger weiter „Aushängeschild“ der Freien Wähler bleiben. „Weil er wie kein Zweiter für den ländlichen Raum steht, haben wir einen unveräußerlichen Markenkern“, sagte der Politiker.
Den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz halte er „nicht gerade für einen sympathischen Menschenfänger“, meinte Mehring. „Für mich ist er ein typischer Konservativer der 1990er Jahre, der meine Generation nicht mehr erreicht“, sagte der 36-Jährige.
Aktuell versuchen die Freien Wähler erneut, bei der Bundestagswahl kommenden Sonntag (23.2.) in den Bundestag einzuziehen. Dies wollen sie erreichen, indem sie in Bayern drei Direktmandate gewinnen, um so nicht an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern. Bislang hatte die Partei diese Hürde bei Bundestagswahlen nicht genommen. Falls eine Partei über die Erststimmen drei Direktmandate bekommt, gilt für sie die Fünf-Prozent-Hürde nicht.
© dpa-infocom, dpa:250214-930-375185/1