Die Uffenheimer Schüsse bleiben weiter rätselhaft | FLZ.de

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Veröffentlicht am 16.07.2024 09:43, aktualisiert am 16.07.2024 15:28

Die Uffenheimer Schüsse bleiben weiter rätselhaft

Mehrere Kleinbusse von Spezialkräften der Polizei standen am Montagnachmittag an einer Uffenheimer Tankstelle. Grund für den Einsatz waren Schussgeräusche. (Foto: Katrin Merklein)
Mehrere Kleinbusse von Spezialkräften der Polizei standen am Montagnachmittag an einer Uffenheimer Tankstelle. Grund für den Einsatz waren Schussgeräusche. (Foto: Katrin Merklein)
Mehrere Kleinbusse von Spezialkräften der Polizei standen am Montagnachmittag an einer Uffenheimer Tankstelle. Grund für den Einsatz waren Schussgeräusche. (Foto: Katrin Merklein)

Die Würzburger Straße in Uffenheim war am Montag Schauplatz für einen großen Polizei-Einsatz. Spezialkräfte rückten an, nahmen drei Personen fest. Zuvor hatten Zeugen Knallgeräusche aus einer Asylbewerberunterkunft gehört. Wirkliche Ansatzpunkte für deren Ursache gibt es bislang aber nicht.

Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken auf Nachfrage der Fränkischen Landeszeitung erläutert, gab es am Montag keinerlei Funde: keine Waffe, keine Munition, keine Feuerwerkskörper - nichts, das die Knallgeräusche erklären könnte, obwohl ein auf Sprengstoff und Munition spezialisierter Polizeihund vor Ort geschnüffelt hat, berichtet Polizeisprecher Michael Konrad. Auch das erweiterte Umfeld wurde durchleuchtet. Aber: nichts.

Gibt es eine Verrohrung oder einen Schacht?

„Rein theoretisch” könnte es noch eine Verrohrung oder einen Schacht geben, in dem besagte Waffe womöglich liegen könnte. Ob auch weitergesucht wird, ist bislang noch unklar. Nur eines steht fest: „Der Fall und auch das Motiv bleiben rätselhaft”, wie es Konrad ausdrückt.

Denn ein Zeuge hat ganz klar ausgesagt, eine Waffe gesehen zu haben. Das habe er auch in der Vernehmung nochmals bestätigt. Die drei festgenommenen Asylbewerber hüllen sich indes in Schweigen. Alle drei - ein 19-, ein 21- und ein 23-Jähriger - sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß.

Staatsanwaltschaft zieht Haftantrag zurück

Der 23-Jähriger sollte am Dienstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, U-Haft wegen eines Vergehens gegen das Waffengesetz stand im Raum, „ohne mutmaßliche Waffe”, wie Konrad nochmals betont. „Wir stützen uns auf die Zeugenaussage.” In der Zwischenzeit hat die Staatsanwaltschaft den Haftantrag aber zurückgezogen, erläutert der Polizeisprecher auf FLZ-Nachfrage. Den Grund kennt er nicht, das fehlende Beweisstück, so mutmaßt er, könnte aber eine entscheidende Rolle gespielt haben. „Es wird sich zeigen, ob noch weitere Hinweise eingehen. Uns ist es wichtig, dass niemand verletzt wurde”, so Konrad.

Hintergründe und mögliche Motive bleiben unklar

Auch die Hintergründe oder mögliche Motive liegen bislang völlig im Dunklen. Das Polizeipräsidium Mittelfranken sprach am Montag von möglichen Schüssen aus einem Dachfenster. Und auch die Streife der Bad Windsheimer Polizei hat vor Ort Knallgeräusche wahrgenommen. „Es gibt aber auch keine Verletzten, Einschusslöcher oder Projektile”, heißt es aus dem Polizeipräsidium. Michael Konrad spricht von mindestens „einem Fragezeichen”, das vorhanden sei.

Die Bad Windsheimer Polizei will nun „in Gedanken” den Ort noch einmal durchgehen. Wo könnten mögliche Verstecke sein? Wurde irgendwo ein Schacht oder ein Rohr übersehen? Antworten auf diese Fragen gibt es bislang noch nicht.

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