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Veröffentlicht am 12.03.2025 00:08

Das ist beim Kauf eines gebrauchten E-Bikes wichtig

Elektrischer Rückenwind: Pedelecs - umgangssprachlich Elektrofahrräder oder E-Bikes - sind beliebt, denn sie unterstützen beim Treten mit einem E-Motor bis 25 km/h.  (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)
Elektrischer Rückenwind: Pedelecs - umgangssprachlich Elektrofahrräder oder E-Bikes - sind beliebt, denn sie unterstützen beim Treten mit einem E-Motor bis 25 km/h. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)
Elektrischer Rückenwind: Pedelecs - umgangssprachlich Elektrofahrräder oder E-Bikes - sind beliebt, denn sie unterstützen beim Treten mit einem E-Motor bis 25 km/h. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)

Pedelecs sind beliebt, denn sie sorgen für elektrischen Rückenwind: Sie unterstützen beim Treten bis Tempo 25. Leider sind diese elektrischen Fahrräder - umgangssprachlich E-Bikes - zuweilen teuer. Doch es geht auch günstiger – indem man sich ein gebrauchtes Elektrofahrrad zulegt. Was muss man dafür wissen?

Viele gebrauchte E-Bikes sind in einem guten Zustand. Das gilt vor allem für Rückläufer aus Leasingverträgen, die meist noch nicht alt sind und gut gepflegt wurden. Denn: „Eine regelmäßige Wartung des Rads gehört zum Vertragsumfang“, sagt Réne Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Auch aus ökologischer Sicht ist es vorteilhaft, Produkte möglichst lange zu nutzen.

Nachteilig ist, dass gebrauchte Räder etwas Verschleiß und Alterung unterliegen. Das bedeutet, dass man Reparaturen und Ersatzteile schneller braucht als bei einem Neurad. „Ein klassisches Verschleißobjekt ist beim E-Bike der Akku“, sagt H. David Koßmann vom Pressedienst-Fahrrad (pd-f). Muss schon bald nach dem Gebrauchtkauf ein neuer Akku her oder sind Reparaturen fällig, kann sich der günstige Kaufpreis relativieren.

Etwas Risiko ist also beim Gebrauchtradkauf dabei, vor allem, wenn es um Privatkäufe geht. Kauft man in Fachgeschäften on- oder offline, hat man etwas mehr Sicherheit – die Preise sind aber nicht ganz so günstig.

Worauf muss ich beim Kauf eines gebrauchten E-Bikes achten?

„Wichtig ist eine Probefahrt“, sagt Koßmann. Dabei sollte man testen, ob alles wie etwa Bremse und Licht einwandfrei funktioniert und das Rad keine ungewöhnlichen Geräusche von sich gibt. Knacken, knarzen, klappern oder Schleifgeräusche deuten auf technische Probleme hin. Weitere Kriterien:

  • Körpermaße: Das Rad muss zu den eigenen Körpermaßen passen und darf nicht zu groß oder zu klein sein. 
  • Gebrauchsspuren: „Gebrauchsspuren sind natürlich in Ordnung, aber bei Anzeichen von Vernachlässigung, größeren Lackschäden oder Beulen sollte man vorsichtig sein“, so René Filippek. 
  • Verschleiß: Zieht man die Vorderradbremse und versucht, das Rad vor- und zurückzuschieben, sollte kein Spiel spürbar sein. Auch die Räder sollte man abwechselnd nach links und rechts drücken. Ist ein leichtes Wackeln spürbar, deutet dies auf Verschleiß hin. 
  • Tuning: „Ein E-Bike, dessen Geschwindigkeit mit 25 km/h angegeben ist, dessen Motor aber darüber hinaus beschleunigt, ist illegal“, sagt H. David Koßmann. Erkennen lässt sich eine solche Manipulation, in dem man bei der Probefahrt testweise das höchstmögliche Tempo vorlegt. Zeigt das Tachometer mehr als 25 km/h, dann besser die Finger von dem Rad lassen. Wer im Fachhandel kauft, kann sich zumeist darauf verlassen, dass die Elektronik nicht manipuliert ist. 
  • Fährt das Bike gut? Gut. „Man sollte sich aber ein Prüfprotokoll des Akkus geben lassen, das zeigt, wie viel Kapazität der Akku noch hat“, sagt Filippek. Liegt die Restkapazität unter 80 Prozent, ist mittelfristig bereits ein neuer Akku für mehrere hundert Euro fällig. Wer privat kauft, sollte in einer Werkstatt den Akku auslesen lassen. „Das kostet zwar etwas Geld, aber bewahrt vor Fehlkäufen“, so Filippek.

Wie teuer ist ein gebrauchtes E-Bike im Durchschnitt?

Das hängt vom Alter, dem Zustand, aber auch der Nachfrage ab und lässt sich pauschal nicht beantworten. „Möglich sind Preise zwischen 500 und über 10.000 Euro“, sagt Koßmann.

Wie viele Kilometer sind bei einem gebrauchten E-Bike akzeptabel?

„Das hängt vom Preis ab“, so Koßmann. Ein vergleichsweise teures E-Bike sollte wenige Kilometer gefahren sein. Allerdings ist ein konkreter Kilometerwert schwer zu nennen, wie Filippek sagt. Denn es hängt auch von der Pflege ab. „Ein gut gewartetes Elektrorad mit 20.000 Kilometern auf dem Tacho kann neuwertiger sein als ein schlecht gepflegtes mit 5.000 Kilometern“, so René Filippek.

Welche Marken sind bei Gebraucht-Bikes besonders zuverlässig?

In der Regel sind es typische Fachhandelsmarken. „Man sollte recherchieren, ob die Marke gängig ist“, sagt Filippek. Das geht etwa übers Internet. „Manche Marken, die zum Beispiel nur online vertrieben und häufig schon neu zu besonders niedrigen Preisen verkauft werden, sind häufig von eher zweifelhafter Qualität und können schlecht repariert werden.“

Was sind seriöse Bezugsquellen beim Gebrauchtkauf?

Es gibt stationäre Fachgeschäfte und Online-Shops, die gebrauchte Elektrofahrräder anbieten. „Ob ein Online-Shop seriös ist, lässt sich anhand von Siegeln wie Trusted Shops oder Trustpilot checken“, sagt H. David Koßmann. Ebenfalls wichtig: vollständige und korrekte Angaben im Impressum und funktionierende Telefonnummern.

Sollte ich ein gebrauchtes Bike privat oder vom Händler kaufen?

Bei Privatpersonen kann man mitunter mehr Geld sparen. Ein Fachgeschäft checkt das Rad durch und repariert bei Mängeln. Das verursacht Kosten, daher ist der Preis nicht ganz so günstig.

„Wer im Fachhandel Gebrauchträder kauft, kann sich ein Jahr lang auf die Sachmängelhaftung berufen, also die Hälfte der Zeit, die bei Neuware gilt“, sagt René Filippek. Eine Garantie ist eine freiwillige Leistung, die ein Fachgeschäft selbst festlegen kann. Allerdings: „Eine Garantie ist im Gebrauchtradbereich eher unüblich oder fällt eher kurz aus“, so Filippek.

Wie finde ich heraus, ob ein gebrauchtes E-Bike gestohlen ist?

„Falls das Rad codiert ist mit einer Codierung der Polizei, kann man dort nachfragen, wem das Rad gehört“, sagt Koßmann. Stimmt der Name des Besitzers nicht mit dem des Verkäufers überein, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass das Rad gestohlen ist.

„Beim Kauf von privat sollte man auf einen Kaufvertrag mit Angabe der persönlichen Daten des Verkäufers oder der Verkäuferin bestehen und die Rahmennummer notieren“, so Filippek. Diebe oder Hehler machen das nicht gerne.

© dpa-infocom, dpa:250311-930-400851/1


Von dpa
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