Pedelecs sind beliebt, denn sie sorgen für elektrischen Rückenwind: Sie unterstützen beim Treten bis Tempo 25. Leider sind diese elektrischen Fahrräder - umgangssprachlich E-Bikes - zuweilen teuer. Doch es geht auch günstiger – indem man sich ein gebrauchtes Elektrofahrrad zulegt. Was muss man dafür wissen?
Viele gebrauchte E-Bikes sind in einem guten Zustand. Das gilt vor allem für Rückläufer aus Leasingverträgen, die meist noch nicht alt sind und gut gepflegt wurden. Denn: „Eine regelmäßige Wartung des Rads gehört zum Vertragsumfang“, sagt Réne Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Auch aus ökologischer Sicht ist es vorteilhaft, Produkte möglichst lange zu nutzen.
Nachteilig ist, dass gebrauchte Räder etwas Verschleiß und Alterung unterliegen. Das bedeutet, dass man Reparaturen und Ersatzteile schneller braucht als bei einem Neurad. „Ein klassisches Verschleißobjekt ist beim E-Bike der Akku“, sagt H. David Koßmann vom Pressedienst-Fahrrad (pd-f). Muss schon bald nach dem Gebrauchtkauf ein neuer Akku her oder sind Reparaturen fällig, kann sich der günstige Kaufpreis relativieren.
Etwas Risiko ist also beim Gebrauchtradkauf dabei, vor allem, wenn es um Privatkäufe geht. Kauft man in Fachgeschäften on- oder offline, hat man etwas mehr Sicherheit – die Preise sind aber nicht ganz so günstig.
„Wichtig ist eine Probefahrt“, sagt Koßmann. Dabei sollte man testen, ob alles wie etwa Bremse und Licht einwandfrei funktioniert und das Rad keine ungewöhnlichen Geräusche von sich gibt. Knacken, knarzen, klappern oder Schleifgeräusche deuten auf technische Probleme hin. Weitere Kriterien:
Das hängt vom Alter, dem Zustand, aber auch der Nachfrage ab und lässt sich pauschal nicht beantworten. „Möglich sind Preise zwischen 500 und über 10.000 Euro“, sagt Koßmann.
„Das hängt vom Preis ab“, so Koßmann. Ein vergleichsweise teures E-Bike sollte wenige Kilometer gefahren sein. Allerdings ist ein konkreter Kilometerwert schwer zu nennen, wie Filippek sagt. Denn es hängt auch von der Pflege ab. „Ein gut gewartetes Elektrorad mit 20.000 Kilometern auf dem Tacho kann neuwertiger sein als ein schlecht gepflegtes mit 5.000 Kilometern“, so René Filippek.
In der Regel sind es typische Fachhandelsmarken. „Man sollte recherchieren, ob die Marke gängig ist“, sagt Filippek. Das geht etwa übers Internet. „Manche Marken, die zum Beispiel nur online vertrieben und häufig schon neu zu besonders niedrigen Preisen verkauft werden, sind häufig von eher zweifelhafter Qualität und können schlecht repariert werden.“
Es gibt stationäre Fachgeschäfte und Online-Shops, die gebrauchte Elektrofahrräder anbieten. „Ob ein Online-Shop seriös ist, lässt sich anhand von Siegeln wie Trusted Shops oder Trustpilot checken“, sagt H. David Koßmann. Ebenfalls wichtig: vollständige und korrekte Angaben im Impressum und funktionierende Telefonnummern.
Bei Privatpersonen kann man mitunter mehr Geld sparen. Ein Fachgeschäft checkt das Rad durch und repariert bei Mängeln. Das verursacht Kosten, daher ist der Preis nicht ganz so günstig.
„Wer im Fachhandel Gebrauchträder kauft, kann sich ein Jahr lang auf die Sachmängelhaftung berufen, also die Hälfte der Zeit, die bei Neuware gilt“, sagt René Filippek. Eine Garantie ist eine freiwillige Leistung, die ein Fachgeschäft selbst festlegen kann. Allerdings: „Eine Garantie ist im Gebrauchtradbereich eher unüblich oder fällt eher kurz aus“, so Filippek.
„Falls das Rad codiert ist mit einer Codierung der Polizei, kann man dort nachfragen, wem das Rad gehört“, sagt Koßmann. Stimmt der Name des Besitzers nicht mit dem des Verkäufers überein, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass das Rad gestohlen ist.
„Beim Kauf von privat sollte man auf einen Kaufvertrag mit Angabe der persönlichen Daten des Verkäufers oder der Verkäuferin bestehen und die Rahmennummer notieren“, so Filippek. Diebe oder Hehler machen das nicht gerne.
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