Beliebter Eigenbrötler: Schauspieler Peter Sattmann ist tot | FLZ.de

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Veröffentlicht am 28.12.2025 17:03, aktualisiert am 28.12.2025 18:28

Beliebter Eigenbrötler: Schauspieler Peter Sattmann ist tot

Peter Sattmann ist tot. (Archivbild) (Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa)
Peter Sattmann ist tot. (Archivbild) (Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa)
Peter Sattmann ist tot. (Archivbild) (Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa)

Der Schauspieler Peter Sattmann ist tot. Er starb am ersten Weihnachtsfeiertag kurz vor seinem Geburtstag im Alter von 77 Jahren nach langer Krankheit in seinem Wohnort in Brandenburg. Das bestätigte die Künstleragentur Tom Produkt unter Berufung auf Sattmanns Ex-Partnerin Katja Riemann der Deutschen Presse-Agentur.

Sattmann, der im sächsischen Zwickau geboren wurde und später am Bodensee aufwuchs, spielte viele Jahre unter Claus Peymann am Theater in Stuttgart und Bochum.

Er wurde zudem bekannt durch die Fernsehserien „Rätsel der Sandbank“ und „Der Prins muss her“. Sattmann spielte in vielen beliebten TV-Formaten mit, etwa in Inga-Lindström- und Rosamunde-Pilcher-Filmen. Er hatte Gastauftritte in der Serie „Der Alte“ und im „Tatort“.

Bekanntes und beliebtes TV-Gesicht

Gerade im öffentlich-rechtlichen Rundfunk war er ein bekanntes und beliebtes Gesicht. An einem Montagabend im Mai 2015 spielte Sattmann gleich zwei Rollen zur besten Sendezeit - eine Episodenrolle im „Tatort“ und eine Hauptrolle im ZDF-Melodrama „Ein Sommer im Marrakesch“ - und brachte es zusammengerechnet auf fast 14 Millionen Fernsehzuschauer.

Mit der Schauspielerin Katja Riemann hat Sattmann eine gemeinsame Tochter, zudem hat er zwei weitere Kinder mit unterschiedlichen Frauen. Zu dem einen hatte Sattmann nie Kontakt, wie er 2019 in einem Interview mit dem „Spiegel“ sagte.

Im selben Jahr gewährte Sattmann in seiner Autobiografie Einblicke in ein Leben, das neben großen Erfolgen auch von tiefen Wunden gezeichnet war. Im Alter von vier Jahren erwischte er seinen Vater bei dem Versuch, sich das Leben zu nehmen. Sattmann selbst sagte, er habe immer wieder Suizidgedanken gehabt. „Ich empfinde immer eine Todesnähe. Ich will damit leben, und ich will damit glücklich sterben.“

Schauspiel in der „Herzkino-Schublade“

Zudem haderte er mit dem Älterwerden und dem „Leistungsschwund“, wie er sagte. „Früher hatte ich zwölf Drehbücher pro Jahr auf dem Tisch und habe mir die schönsten vier ausgesucht. Diese Zeit ist vorbei, heute muss man alles mitnehmen“, sagte Sattmann bereits 2011. Die meisten Rollen würden für Männer zwischen 35 und 45 geschrieben. Trotzdem war er auch in den Folgejahren immer wieder prominent im TV zu sehen. „Ich hoffe und bete, dass ich bis zum letzten Atemzug arbeiten kann“, sagte er.

Trotz aller Rückschläge zeigte sich Sattmann aber auch zufrieden: Er habe ein inniges Verhältnis zu zwei seiner drei Kinder, auch zu seiner Ex-Partnerin Katja Riemann.

Gern wäre er öfter in anspruchsvollen Charakterrollen im Fernsehen zu sehen gewesen, sagte er in dem „Spiegel“-Interview. Er selbst habe den Weg in die Nische der seichten Romanzen gewählt, weil er seine Mutter stolz machen wollte. „Aber wenn Sie einmal in der Herzkino-Schublade sind, dann kommen Sie da nicht mehr raus.“

© dpa-infocom, dpa:251228-930-473816/2


Von dpa
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