Mit dem Frühling beginnt auch die Freizeitparksaison. Spätestens im April öffnen die meisten großen Parks ihre Tore und locken dabei auch mit neuen Attraktionen. Wir haben neun Highlights herausgepickt - von Achterbahnen, wo man die Überschläge selbst steuern kann, bis zu kulinarisch inspirierten Riesenkarussells. Anschnallen, bitte!
In der Lüneburger Heide bietet der Serengeti-Park eine ganz eigene Kombination: im Doppeldeckerbus oder im eigenen Auto auf Safari durchs Wildgehege vorbei an Nashörnern und Giraffen und dann in einen Freizeitpark mit Shows und Fahrgeschäften. Hier wächst die Auswahl zu dieser Saison mit der „Gozimba“-Achterbahn – laut Park eine Weltneuheit.
Die Fahrgäste können während der rund 400 Meter langen Fahrt selbst entscheiden, wie häufig und schnell sie sich um die eigene Achse überschlagen. Voraussetzung: Sie sind mindestens 6 Jahre alt und 1,35 Meter oder größer.
Ed und Edda sind seit jeher die Maskottchen des Europa-Parks in Rust zwischen Offenburg und Freiburg – in diesem Jahr kommt ein animierter Kinofilm mit den beiden Mäusen ins Kino. Der Name: „Grand Prix of Europe“, ein Autorennen quer über den Kontinent. Passend dazu eröffnet im Park das Fahrgeschäft „Grand Prix Edventure“, basierend auf dem Film. Während der rund sechsminütigen Fahrt schießt man auf Ziele – trifft man, wird man schneller. Mitfahren können alle ab drei Jahren.
Die Erdbeere steht im Fokus bei Karls Erlebnis-Dörfern – im Park in Elstal bei Berlin gibt es sie ab dieser Saison auch im Döner. Hähnchen- oder Kalbfleisch mit frischen Erdbeeren, Salat und Soße in einem, na klar, roten Fladenbrot. Wer kein Fleisch isst, kann auch eine Veggie-Variante kaufen.
Neben dem Verkaufshaus ist ein Döner-Fahrgeschäft geplant, ganz im Stil des populären Fast Foods: ein Karussell mit riesiger Gabel auf der Drehachse, einer Dönertasche an der Spitze und einem riesigen Fleischspieß am Fundament. Vermutlich ist es ratsam, erst zu fahren und dann zu essen.
Bisher gibt es die Erlebnis-Dörfer neben Elstal noch im sächsischen Döbeln und entlang der Ostseeküste in Rövershagen bei Rostock, Koserow auf Usedom, Zirkow auf Rügen und Warnsdorf bei Lübeck.
Mitte Mai kommt erstmals ein Standort an der Nordsee dazu: in Loxstedt bei Bremerhaven. Ein geplanter Themenbereich dort heißt „PipiKakaLand“. Es geht, richtig, ums Klo. Die Idee kam Karls, weil in Bremerhaven die ersten öffentlichen Toiletten Deutschlands entstanden seien, hieß es auf deren Instagram-Kanal.
Nahe Landshut wartet der Bayern-Park mit Achterbahnen, Karussells, Wildwasser-Rafting und den nach eigenen Angaben höchsten Freifallturm Süddeutschlands. Neu dazu kommt dieses Jahr eine Großschaukel im Stil eines Hühnerstalls. Die „HehnaHuthschn“ richtet sich an Familien, Dreijährige dürfen schon einsteigen. Sie füge sich harmonisch in den Park ein, heißt es: gleich neben der „Bulldogfahrt“ und dem „Hoftierrennen“. Na dann, Gack, Gack!
Im Ravensburger Spieleland unweit des Bodensees zieht eine neue interaktive Fahrattraktion ein, die auf einem Klassiker des oberschwäbischen Spieleherstellers beruht: „Scotland Yard“. Geboten wird laut dem Park eine Highspeed-Verfolgungsjagd samt (künstlichem) Nebel der Themse und U-Bahnschächten. In autonom fahrenden Elektroautos sollen Besucher zu Detektiven werden und durch die nachgebauten Straßen Londons jagen. Die Karosserien kommen aus dem 3D-Drucker. Eröffnen soll die neue Attraktion im Sommer 2025. Eine Wildwasserbahn musste dafür weichen.
Er ist einer der Parks mit kurzen Wegen und klarem Fokus auf Familien: Der Schwaben-Park zwischen Aalen und Stuttgart liegt idyllisch in einer ländlichen Gegend. Quasi passend dazu öffnet diese Saison ein neuer Spielplatz namens „Hofgaudi“ im Bauernhofstil. Highlight: ein Spiel-Mähdrescher gegenüber dem Spielplatz – das markante, rote Schneidwerk vorn ist hier ein Kriechtunnel für die Kleinen.
Außerdem neu: Der Lasertunnel, der bei einem Hochwasser 2024 beschädigt wurde, widmet sich nicht mehr den Maya, sondern der Geschichte der sieben Schwaben – also heimischer Kultur. Dessen Name lautet nun „Heldenpfad“.
Der Holiday Park unweit von Speyer baut an einer Familienachterbahn, bei der Erwachsene ebenso wie Kinder auf ihre Kosten kommen sollen. Angelehnt an den gleichnamigen Animationsfilm heißt sie „100% Wolf“. Sie fährt bis zu 55 km/h schnell und hat einen „Spike“ im Streckenverlauf – also eine aufregende Stelle, wo der Wagen auf ein offenes Schienenende zurast, aber rechtzeitig wieder rückwärtsfährt. Laut Park ist die Eröffnung für Herbst 2025 geplant.
Schon zur Saisoneröffnung Anfang April offen ist der neue Themenbereich „Greenville Town“ mit dem animierten TV-Koala Blinky Bill. Im Sommer soll die neue Attraktion „Die Schlümpfe“ folgen, eine Themenfahrt durch Schlumpfhausen, so ein Parksprecher.
Im Vogtland im Südwesten Sachsens liegt der Freizeitpark Plohn. Während für das kommende Jahr zum 30. Geburtstag eine Kombination aus Achterbahn und Wildwasseranlage – in dieser Form laut den Betreibern eine Weltpremiere – den Park bereichern soll, gibt es zur Saison 2025 eine neue Freischwing-Schaukel. Zwölf Meter hoch ist der mit Meerjungfrauen verzierte „Wildswing“, der zwar schwingt, aber nicht um die eigene Achse dreht: Man habe sich für ein familiengerechtes Modell ohne Überschlag entschieden, heißt es.
Den Blick auf die Ostsee kurz genießen, dann aus 120 Metern mit mehr als 100 km/h in Richtung Boden schießen: Das geht im Freifall-Turm „Highlander“ im Hansa-Park bei Lübeck, der auch noch rasante Achterbahnen mit ähnlich hohen Geschwindigkeiten bietet. Entspannter zu geht es auf „Einars Fjordfahrt“, einer Schaukel in Form eines Wikingerschiffs – hier dürfen die Kleinsten einsteigen: Mindestgröße 90 Zentimeter. Die Neuheit soll im Laufe der Saison eröffnen.
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